Glocken-Feuilleton
Hitzkirch (LU), röm.-kath. Kirche St. Pankratius
Das Geläute der Pfarrkirche Hitzkirch existiert in seiner heutigen Form erst seit wenigen Jahren. 1990 lieferte die Giesserei Bachert aus Heilbronn 6 neue Glocken. Zwei ältere Rüetschi-Glocken wurden aus dem Vorgängergeläute übernommen, sodass das Geläute nun in ges° b° des’ es’ f’ ges’ as’ b’ erklingt. Wegen eines Sprungs wurde die zweitgrösste Glocke 2005 von Bachert ersetzt. Das Ensemble ist das schwerste und tontiefste Geläute im Kanton Luzern.
Die grosse Glocke sprengt nahezu die die Kapazität des doch recht breiten Turms, daher wurde sie mit einem überschweren Joch und einem leichten Gegengewichtsklöppel ausgestattet. Das Gesamtgeläute machte in diesem Zustand, gerade durch den weichen Klang der sehr schwerrippigen kleinen Bachert-Glocken, durchaus Eindruck, wirkte aber durch den etwas mangelhaften Bass der Grundglocke auch etwas fad. Im Jahre 2020 führte die Firma Rüetschi, Aarau, eine Sanierung der Glockenanlage durch. Dabei wurden alle Klöppel ersetzt. Während sich die kleinen Glocken klanglich nicht gross verändert haben, hat die grösste Glocke durch den Klöppeltausch ungemein gewonnen, denn dank des stark erhöhten Läutwinkels konnte auch hier ein Flugklöppel eingebaut werden.
Das Geläute wirkt nun getragener, feierlicher und dynamischer. Wenn an hohen Festtagen das Gesamtgeläute zum Gottesdienst erklingt, vermag einen dieser prächtige Glockenklang in den Bann zu ziehen.
Robin Marti, Glockenforscher und GCCS-Mitglied