GCCS

1934 plante die Kirchgemeinde Sirnach eine Vergrösserung der Kirche mit einer neuen Orgel und einem neuen Geläute. Bei der Firma Rüetschi in Aarau wurden sechs Glocken bestellt (Gesamtdisposition g° b° d' f' g' b'). Für eine kleine Pfarrei wahrlich ein sehr grosses Geläute.

Bei der Abnahme attestierten die Glockenexperten der Firma, dass ihr ein ausgezeichneteer Guss gelungen sei. Am 13. Juni 1937 wurden die Glocken in der Turm aufgezogen, der wegen des hohen Gesamtgewichts von fast 13,5 Tonnen, massiv verstärkt werden musste. Ungefähr 1983 musste die grösste Glocke (Christkönigsglocke) stillgelegt werden, weil ein Riss entdeckt worden war.

2010 wurde das Projekt "Glockenreparatur" zusammen mit der Bürgergemeinde der Kirchgmeindeversammlung vorgelegt. Die Bürgergemeinde, die bereits 1937 die Glocke gestiftet hatte, versprach sich an den Reparaturkosten mit einem erheblichen Betrag von Fr. 80'000.- zu beteiligen, sofern die Glocke bis Ende 2012 wieder läutet. Zusammen mit dem Fachexperten Stefan Mittl, unterstützt durch Matthias Walter, hat die Glockenkommission sofort ihre Arbeit aufgenommen. An der Kirchbürgerversammlung von 2012 wurde ein Kredit von 250'000.00 Fr. bewilligt für Reparatur der Glocke bei der Firma Eijsbouts in Asten (Holland), Sanierung des Glockenstuhls, Umstellung des gesamten Geläutes auf Fallklöppel und Aussensanierung des Turmes.

Am 18. April 2012 wurde die Glocke vom Turm geholt und nach Asten zur Schweissung gebracht. Am 18. August konnte sie mit der Hilfe von 150 Schülern von Hand wieder in den Turm aufgezogen werden. Zum feierlichen Gottesdienst des Kirchenpatrons konnte seit 25 Jahren wieder das Glockenplenum gehört werden.
Während der Planung und Reparatur konnte man viele kritische Stimmen bei YouTube lesen. Nachdem die vielen Glockenfreunde und Capanologen das Geläute gehört hatten, schlug die Stimmung um. Die vielen anerkennenden und lobenden Kommentare haben die Glockenkommission gefreut.

Urs Seiler, Präsident der Glockenkommission