Glocken-Feuilleton

16/05/2017

Eriswil (BE), Sanierung des Geläuts



Im Sommer/Herbst 2016 wurde der Stahlglockenstuhl der Kirche Eriswil durch eine Neukonzeption der Firma H. Rüetschi AG ersetzt. Die Basisträger des 1922 konstruierten Stuhls lagerten teilweise in Spritzbetonfundamenten und waren nicht kontrollierbar, zudem war der Stuhl nicht mehr ganz lotrecht und die kleinste Glocke war zwischen Stuhl und der Fensterbrüstung des Turms aufgehängt. Diese kleinste Glocke wurde Mitte Oktober anlässlich eines Glockenfestes von den Schulkindern neu aufgezogen und in den vorbereiteten Stuhl gehängt. Sämtliche Glocken wurden auch mit neuen Klöppeln ausgestattet, welche funktional allen Anforderungen hervorragend entsprechen und sich formal zugleich an den historischen Typen orientieren. Welche vollen Klänge nunmehr aus der leichtrippigen hochprimigen Zehnder-Glocke von 1613 sowie aus der grossen Glocke der Giesserei Egger herausstrahlen, überrascht positiv, gerade angesichts des zweifelhaften Rufes der Egger-Glocken.
Matthias Walter, beratender Glockenexperte

 

Die allermeisten der Eriswiler freuten sich allein schon enorm, als das Geläut der Kirche und der Stundenschlag der Turmuhr wieder in Betrieb waren. Vielen fehlte wie der „Rahmen“ im Tagesablauf, sogar Schüler vom benachbarten Schulhaus äusserten sich diesbezüglich! Zudem gab es etliche, die staunten ob dem «neuen», weichen und vollen Klang der Glocken. Selbst eine Person vom Kirchenchor Herzogenbuchsee, die bis dahin noch nie in der Kirche Eriswil war und keine Ahnung von der Sanierung hatte, äusserte sich begeistert: «Ihr habt so einen weichen Glockenklang, das ist mir schon beim auf-die-Kirche-zugehen aufgefallen!» Was auch auffiel, dass die kleinste viel besser gehört wird als vorher - eigentlich erstaunlich, da sie im alten Glockenstuhl weiter oben hing und jetzt ganz zuunterst ihren Platz hat!

Ursula Zehnder, Kirchgemeindepräsidentin

 

http://www.kirche-eriswil.ch/index.php?f=Aktuell&s=Renovation+Glockenstuhl